Ausrüstung | Zertifizierte Fahrerausstattung – Safety First
Touratech Fahrerausstattung erfüllt höchste Sicherheitsstandards. Damit Kunden in diesem sensiblen Bereich maximale Transparenz haben, unterwirft Touratech alle Produkte strengsten Zertifizierungen auf Basis der aktuellen Normen.
Wenn es darum geht, Textilwerkstoffe oder Protektorenmaterialien zu beschreiben, entwickeln die Marketingstrategen eine äußerst einfallsreiche Prosa. Irgendetwas mit »Protect«, »Arma« oder ähnliches steckt gerne in den Wortschöpfungen, oftmals verstärkt durch Zusätze wie »Pro«, »Super«, »Ultra« oder aber variiert durch »Soft«. Zu lesen sind die Kreationen auf unzähligen Labeln, die der Käufer vor dem ersten Gebrauch von seiner neu erworbenen Motorradschutzausrüstung erst einmal abtrennen muss. Doch was sagen die oft technisch-martialisch klingenden Bezeichnungen eigentlich aus? Genaugenommen: Nichts, wenn es um die tatsächliche Schutzwirkung von Fahrerausstattung geht.
Für eine informierte Kaufentscheidung wirklich wichtig ist das Wissen um die vom jeweiligen Helm, Anzug, Handschuh oder Stiefel erfüllten Normen. Wie es im Wesen einer Norm liegt, gibt es hier keine Interpretationsspielräume. Entweder das Produkt erfüllt alle Vorgaben oder eben nicht. Und genau deshalb arbeitet Touratech nicht mit irgendwelchen Versprechungen, sondern lässt seine Produkte von unabhängigen Prüfstellen gemäß dem jeweils aktuellen Normen zertifizieren.
NORMEN UND ZERTIFIZIERUNGEN
Ganz grundsätzlich legt eine Norm exakt definierte Anforderungen an ein Produkt fest. In vielen Bereichen schaffen Normen einfach nur Klarheit über die Produkteigenschaften. In anderen Bereichen – bei Motorradhelmen etwa – ist die Einhaltung bestimmter Normen vom Gesetzgeber vorgeschrieben, um ein Produkt in Verkehr bringen zu dürfen. Festgelegt werden Normen von eigens zu diesem Zweck geschaffenen Institutionen, in Deutschland ist das Deutsche Institut für Normung (DIN) zuständig, europaweit gültige Normen legen die Normungsorganisationen CEN/CENELEC fest, auf internationaler Ebene werden die Standards von den Organisationen ISO/ IEC gesetzt.
Erarbeitet werden Normen stets nach festgelegten Grundsätzen, Verfahrens- und Gestaltungsregeln. Und wie könnte es anders sein: Auch für die korrekte Erstellung einer Norm gibt es eine Norm, in Deutschland die DIN 820. Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Staaten müssen Motorradfahrer in Deutschland keine genormte Motorradschutzbekleidung tragen – mit Ausnahme des Helmes. Seit den 1980er Jahren gibt es die ECE-Norm 22.05, die Mindeststandards für den Kopfschutz vorschreibt. Diese wurde zum 1. Juni 2022 durch die neue ECE 22.06 ersetzt.
DIE NEUE HELMNORM ECE 22.06
Mit Einführung der ECE 22.06 wurde das Prüf-Procedere für Motorradhelme deutlich verschärft. Bereits der Aufpralltest gestaltet sich jetzt deutlich anspruchsvoller. Während bislang an fünf definierten Punkten gemessen wurde, können die Prüfer diese Punkte künftig individuell bestimmen. Durchgeführt werden die Aufpralltests bei drei Geschwindigkeiten. Ganz neu ist der Rotationstest, der die Drehung des Kopfes bei einem Aufprall simuliert. Zusätzlich wird das Visier einem Beschusstest unterzogen, bei dem es dem Aufprall einer mit 60 Metern pro Sekunde (216 km/h!) anfliegenden Stahlkugel standhalten muss. Darüber hinaus sieht die neue Helmnorm ECE 22.06 Prüfungen des Kinnriemens, des Helmverschlusses sowie Abstreiftests vor. Ebenfalls neu ist das Temperaturintervall für die Extremtests. Diese Tests, die Aufschluss über die Materialfestigkeit bei verschiedenen Temperaturen geben, müssen gemäß ECE 22.06 von minus 10 bis plus 50 Grad Celsius durchgeführt werden.
Selbstverständlich ist der neue Touratech Aventuro PRO Carbon nach dieser Norm zertifiziert. Seine aus modernstem X-PRO Carbon laminierte Helmschale übertrifft die Anforderungen bei Weitem. Zusätzlich wurde der Aventuro PRO Carbon nach der strengen US-amerikanischen DOT-Norm getestet und erfüllt auch diese. So können die Nutzer sicher sein, den maximal möglichen Schutz zu haben.
Höchste Sicherheit: Der Touratech Aventuro PRO Carbon ist gemäß der aktuellen europäischen Norm ECE 22.06 zertifiziert und erfüllt zusätzlich die Vorgaben der strengen US-amerikanischen DOT-Norm.
NORM VERSUS ZERTIFIZIERUNG
Während eine Norm die Anforderungen an eine Produktgruppe grundsätzlich festlegt, bestätigt die Zertifizierung, dass ein bestimmtes Produkt diese Anforderungen tatsächlich erfüllt. Bekannteste Zertifizierung ist die "CE-Kennzeichnung", die zwingend auf die zugrunde liegende Norm verweisen muss. Käufer von Motorradschutzausrüstung sollten also darauf achten, dass ihr Produkt eine eindeutige Kennzeichnung trägt, aus der die Zertifizierung ersichtlich ist. Dies gilt für Protektoren ebenso wie für Stiefel und Handschuhe.
Die CE-Kennzeichnung muss permanent am Produkt angebracht sein und folgende Angaben enthalten: Name oder Markenzeichen des Herstellers, Produktbezeichnung, Nummer und Jahr der Europäischen Norm (hier EN 1621-2:2014), Piktogramm mit den entsprechenden Informationen, CE-Markierung, Schutzniveau (hier Level 2).
EN 17092:2020 – DIE NORM FÜR MOTORRADBEKLEIDUNG
Wie bereits erwähnt, sind Motorradfahrer in Deutschland nicht verpflichtet, genormte Fahrerausstattung zu tragen. Für Hersteller sind die Normen dennoch obligatorisch. Wer also Motorradkleidung auf den Markt bringt, muss gewährleisten, dass die Produkte ein Mindestmaß an Schutz bieten. Seit 2019 definieren die Normen EN 17092-2 bis EN 17092-6 fünf Schutzstandards. Dabei steht der Buchstabe C für reinen Aufprallschutz, B für reinen Abriebschutz. A ist für Fahrerausstattung reserviert, die beide Funktionen vereint. Vom einfachen A bis zu AAA verbessert sich die Schutzwirkung.
Damit ein Kleidungsstück als Motorradschutzbekleidung gemäß EN 17092:2020 zertifiziert werden kann, muss es ein in der Norm festgelegtes Prüfverfahren durchlaufen. Hierbei werden auch Abriebfestigkeit, Reißfestigkeit und Nahtfestigkeit bestimmt. Je besser der Wert, desto höher die Schutzklasse. Getestet werden dabei nicht nur die Materialien an sich, sondern auch die Verarbeitung selbiger miteinander.
SCHUTZKLASSEN VON PROTEKTOREN
Um neben Abrieb- auch Aufprallschutz zu bieten, benötigt Motorradbekleidung eine umfangreiche Ausstattung mit Protektoren. Besonders gefährdete Bereiche sind Brust, Rücken, Schultern, Ellbogen, Hüfte und Knie. Für jede Körperregion beschreibt eine eigene Norm die Schutzanforderungen an die Protektoren. In exakt definierten Versuchsaufbauten wird die Dämpfung der Protektoren getestet. Je nach verbleibender Restkraft entsprechen die Protektoren einem Schutzlevel. Bei Level 1 darf die durchschnittliche Restkraft nicht mehr als 35 kN betragen, ein Einzelschlag darf nicht über 50 kN liegen. Die durchschnittliche Restkraft bei den höherwertigen Level-2-Protektoren muss unter 20 kN liegen und kein Einzelschlag darf über 30 kN betragen.
Ein Premium-Anzug wie der Touratech Compañero Ultimate ist selbstverständlich ausschließlich mit Protektoren der höchsten Schutzklasse Level 2 ausgestattet.
ZERTIFIZIERUNG VON KOPF BIS FUSS
Selbstverständlich sind auch Touratech Stiefel gemäß der aktuellen Norm zertifiziert.
Wer maximalen Schutz auf dem Motorrad genießen möchte, sollte bei allen Elementen seiner Fahrerausstattung auf eine Zertifizierung nach der jeweils neuesten Norm achten. Das ist beim Helm obligatorisch, gilt aber auch für Jacke und Hose sowie für Handschuhe und Stiefel. Die Hersteller sind verpflichtet, entsprechende Kennzeichnungen dauerhaft an den Produkten anzubringen.
Schutzstandards für Motorradbekleidung
Schutzstandard | C | B | A | AA | AAA |
Norm | EN 17092-6 | EN 17092-5 | EN 17092-4 | EN 17092-3 | EN 17092-2 |
Beschreibung | nur Aufprallschutz | nur Abriebschutz | Aufprallschutz + Abriebschutz |
Aufprallschutz + Abriebschutz |
Aufprallschutz + Abriebschutz |
Beispiel | Brustpanzer | Bikerjeans ohne Protektoren | Einfacher Textilanzug | Hochwertiger Textilanzug | Lederkombi, Compañero Ultimate |
PRÜFUNG DER ABRIEBFESTIGKEIT NACH NORM EN17092
Zur Ermittlung der Beständigkeitsklasse wird Fahrerausstattung in drei verschiedene Risikozonen eingeteilt. Hiermit ist das Risiko gemeint, mit dem der entsprechende Bereich bei einem Sturz Kontakt mit der Fahrbahn bekommt. Zone 1 ist am stärksten gefährdet, bei Zone 3 ist die Wahrscheinlichkeit eines Asphaltkontakts am geringsten.
Risikozonen bei Motorradschutzausrüstung
- Zone 1: Schultern, Ellbogen, Hüften, Knie
- Zone 2: Arme, Rücken, Gesäß, Beine (außen)
- Zone 3: Brust, Bauch, Arme (innen), Beine (innen, hinten)
Die Risikozonen werden einem Abriebtest unterzogen. Hierzu wird die „Darmstädter Methode“ angewendet, die das Rutschen des zu testenden Materials auf Asphalt in einer genormten Vorrichtung simuliert. Um den Schutzstandard AAA zu erhalten, wird für die Zone 1 ein Sturz mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h simuliert. Zur Erreichung von AA wird mit 70 km/h getestet, für Klasse A nur mit 45 km/h. Um den Test für den jeweiligen Schutzstandard zu bestehen, muss der Durchbruch des Materials an der getesteten Stelle kleiner als fünf Millimeter sein. Zusätzlich wird die Reißfestigkeit des Materials sowie die Festigkeit der Nähte getestet.
SCHUTZSTANDARD AAA: DER COMPAÑERO ULTIMATE
Als einer der ganz wenigen Textilkombis weltweit besitzt der Touratech Compañero Ultimate die höchstmögliche Zertifizierung AAA als Motorradschutzausrüstung gemäß der Norm EN 17092-2:2020. Diesen Schutzstandard bieten sonst nur Lederkombis. Um dieses außergewöhnlich hohe Level zu erreichen, hat das Entwicklungsteam von Touratech und Stadler modernste Technologien kombiniert. Zum Einsatz kamen ein hochfestes und dennoch geschmeidiges Dreilagenlaminat sowie Protektoren der Schutzklasse Level 2. Bei der Erreichung der hohen Abrieb- und Reißfestigkeit sind weniger die Sturzstellen das Problem, hier kann man mit sehr massivem Material arbeiten. Schwieriger sind die großen Flächen, die im Sinne eines hohen Tragekomforts nicht zu steif werden dürfen. Daher besitzt der Compañero Ultimate einen mehrschichtigen Aufbau. So können sich die unterschiedlichen Schichten/ Materialien gegeneinander bewegen, dadurch bleiben Jacke und Hose flexibel wie normales Dreilagenlaminat, und die Atmungsfähigkeit wird nicht eingeschränkt. Durch das patentierte SASS-Lüftungssystem sind die direkten Öffnungen abgedeckt, weshalb keine Schwachstellen in der Außenschicht entstehen. Zudem verfügt der Touratech Compañero Ultimate über die bestmögliche Protektorenausstattung. In allen sturzgefährdeten Bereichen, also Brust, Rucken, Schulter, Ellbogen, Hufte und Knie kommen Protektoren der höchsten Schutzklasse Level 2 zum Einsatz. Ganz nebenbei erhöhen die vielen Belüftungsöffnungen den Fahrkomfort und damit auch die körperliche und geistige Fitness – ein wichtiger Faktor für die aktive Sicherheit. Aber dafür gibt es noch keine Norm.